Marion Schardt-Sauer fragt nach:
Wolf in Hessen – Landwirte, Hobby-Pferdehalter und Waldkindergärten sind Gefahren ausgesetzt
Die heimische Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer (FDP) greift ein Problem auf, das für ländliche Regionen wie den Kreis Limburg-Weilburg von zunehmender Bedeutung wird: die dynamische Ausbreitung des Wolfs. Die Sorgen der vielen betroffenen Interessengruppen kann sie dabei gut verstehen. Als Politikerin „aus der Region für die Region“ will sie mit ihren Fragen dazu beitragen, die vorhandene Verunsicherung abzumildern, Klarheit in die aktuelle Lage zu bringen und Lösungen für wichtige, teilweise existenzielle Themen herbeizuführen.
„In ganz Deutschland und insbesondere auch in Hessen steigt die Zahl von Wolfs-Nachweisen und Sichtungen. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der Wolfsübergriffe vervielfacht. Im Jahr 2020 waren es schon fast 1.000.“ so Marion Schardt-Sauer zur mehr als besorgniserregenden Lage. Das „amtliche Wolfsmonitoring“ erfasst leider nicht Einzeltiere zählt, sondern lediglich Wolfsrudel. So wird es fast unmöglich gemacht, eine valide Gesamtzahl der hier lebenden Wölfe darzustellen. Dies ist aber eine unabdingbare Voraussetzung für alle weiteren Überlegungen, stellt Marion Schardt-Sauer fest. Wie man das Wolfmonitoring anpassen könne, sei daher eine entscheidende Frage. Dies gelte, so die Abgeordnete, insbesondere mit Blick auf den Umgang mit Proben bei Rissverdachtsfällen und der Gewährleistung, dass diese innerhalb kürzester Zeit nach dem Riss erfolgen und so durchgeführt werden, dass möglichst viele Wolfsrisse auch als solche identifiziert werden.
„Man könnte sich ja auf allen Ebenen ein Beispiel an Frankreich nehmen: ist man im Vergleich zu Deutschland schon seit längerem erkannt, dass ein effektiver Herdenschutz ohne angemessene Bejagung nicht möglich ist.“ rät die FDP Politikerin.
Die ernüchternden Zahlen unterstreichen den Handlungsbedarf: So kam es allein im Jahr 2020 zu rund 4.000 getöteten bzw. verwundeten Nutztieren (Quelle: DBV/Wild&Hund). Aus gutem Grund sind daher auch in Kreis Limburg-Weilburg nicht nur die Weidetierhalter, sondern in gleichem Maße auch die Hobby-Tierhalter, allen voran die Pferdehalter zunehmend in Sorge, wie dieser exponentiell wachsenden Gefahr begegnet werden kann. „Und nicht zuletzt kann ich auch die Befürchtungen vieler Eltern verstehen, die ihre Kinder in einen der zwischenzeitlich nicht mehr so seltenen Waldkindergärten betreuen lassen.“ unterstreicht Schardt-Sauer. „Gerade hier stellt sich die Frage – wie man die Waldkindergärten besser schützen kann und Gefahren vermeidet.
„Kurz gesagt: die Problemfelder werden komplexer und herausfordernder und die Landesregierung muss schnelle, verbindliche und vor allem zielführende Antworten geben. Deshalb hat die Limburger Landtagsabgeordnete eine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Damit wollen wir erreichen, dass Grüne und CDU die Bedenken der Landwirte, Hobby-Tierhalter und nicht zuletzt der Eltern ernst nehmen und angemessen reagieren. Mit der Implementierung eines sogenannten „Wolfsmanagements“ -das zudem noch deutlich „Luft nach oben“ hat – alleine ist die Arbeit längst nicht getan. Es muss für eine Handlungsfähigkeit auf professionellem Niveau gesorgt und sichergestellt werden, dass wirklich alle Interessengruppen informiert und eingebunden werden.“ Angesichts der erschreckend schnell wachsenden Wolfspopulation muss auch und gerade im Kreis Limburg-Weilburg nach regionalen bzw. lokalen Lösungen gesucht werden. Hier erwartet die FDP mehr als die Durchführungen von Gesprächsrunden. „Die Zeit des Redens ist vorbei – es braucht jetzt zeitnah effektive und effiziente Lösungen, die allen Interessengruppen gerecht werden“, fordert die heimische Politikerin.