Politik trifft Expertise – Marion Schardt-Sauer bei den Stadtwerken Weilburg
Herausforderung Kommunale Energienetzwerke
Auch wenn der Bundeskanzler die Energiekrise quasi für erledigt erklärt und mit dem Satz „we made it“ zur Tagesordnung geht, bleiben viele Fragen und Herausforderungen offen und müssen dringend geklärt werden.
Vor diesem Hintergrund traf sich die FDP-Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer nunmehr schon zum zweiten mal mit dem Leiter der Weilburger Stadtwerke und stellvertretenden Vorsitzenden der Landesgruppe Hessen des Verbandes kommunaler Unternehmen VKU, Jörg Korschinsky. Dieses mal war auch der Vorsitzende der FDP-Fraktion Weilburg Hans Werner Bruchmeier mit dabei.
Marion Schardt-Sauer: „Als Politiker kann man nicht gleichzeitig Experte auf allen denkbaren Themenfeldern sein. Deshalb ist es für eine fakten- und wissenschaftsbasierte Politik unerlässlich, den intensiven Austausch mit ausgewiesenen Fachleuten zu suchen, zuzuhören, zu lernen und die gewonnenen Erkenntnisse in politische Entscheidungen bzw. Weichenstellungen einfließen zu lassen.“
Dies gelte umso mehr für die gigantischen Herausforderungen und Fragen rund um das Thema „Zukünftige Energieversorgung und -sicherheit“, so die FDP-Politikerin weiter. „Ich bin froh und dankbar, mit Jörg Korschinsky einen so anerkannten und außergewöhnlich gut vernetzten Experten in meinem Wahlkreis zu haben, der darüber hinaus auch noch gerne bereit ist, sein profundes Wissen zu teilen“.
Auf der Agenda des aktuellen Meetings standen daher auch drei Schwerpunkte: die mit den aktuellen Entwicklungen in Sachen Energieversorgung verbundenen Auswirkungen auf die kommunalen Unternehmen (Energiepreisbremse, Finanzierung, Abrechnung etc), die Weiterentwicklung der kommunalen Energieversorgung bzw. der kommunale Netzausbau sowie der Schutz der heimischen Trinkwasser-Reserven unter Berücksichtigung der „PFAS-Problematik“.
Für Jörg Korschinsky ist klar, dass das aktuell diskutierte, apodiktische Verbot von Öl- und Gasheizungen keine tragfähige Lösungsoption darstellt. „Es kommt darauf an, dass wir nicht über -im schlimmsten Fall auch noch wenig oder garnicht durchdachte Verbote- sondern über das Eröffnen möglichst vieler Handlungsoptionen die Planungen für zukünftige Energieversorgungskonzepte vorantreiben. Man muss die Menschen motivieren und mitnehmen. Die unbestritten notwendige Transformation muss dabei bezahlbar, nachhaltig, intelligent und „Technologie-offen“ erfolgen.“ Betont Korschinsky.
Eine besondere Bedeutung komme dabei den kommunalen Energieversorgern und den Stadtwerken zu. Dass diese in den letzten Monaten einen hervorragenden Job gemacht haben, zeige schon die Tatsache, dass in Kommunen bzw. Regionen, in denen Stadtwerke die Netze betreiben, die Gas- bzw. Strompreise vergleichsweise niedrig geblieben seien, stellt der Manager fest.
Mit dem Thema „Trinkwasser-Schutz“ erörterten Schardt-Sauer und Korschinsky ebenso intensiv einen für die Menschen hochrelevanten Komplex, der zur Zeit nur wenig öffentliche Beachtung findet.
„Dabei haben auch hier die klimatischen Veränderungen, insbesondere der Rückgang von Niederschlägen, Auswirkungen, die nicht unterschätzt werden dürfen. „Eine der Folgen der seit einigen Jahren ausbleibenden Niederschläge ist beispielsweise die Anreicherung von Verunreinigungen wie Nitrat und Spurenstoffe im Grundwasserkörper und die damit verbundenen immer höheren Aufwendungen, einwandfreies Trinkwasser jederzeit in der erforderlichen Menge zu liefern. Auch die stark gestiegenen Anforderungen in der Analytik und neu zu untersuchende Stoffe, wie z.B. die Ewigkeitschemikalien „PFAS“ spielen hier eine Rolle.“ erklärt Korschinsky.
Vor diesem Hintergrund fordert Korschinsky unter anderem eine stärkere Verankerung des Verursacher-Prinzips im Trinkwasserschutz.
Eine gute Nachricht für die Region Weilburg hat der Chef der Stadtwerke aber auch parat: „Die Trinkwasserqualität hier vor Ort ist weiterhin sehr gut zu, auch eine Folge von beständigem Bemühen in der Modernisierung und Zubau neuer Wassergewinnungsanlagen in Weilburg sowie der Sensibilisierung der Bevölkerung. Wir behalten die Situation durch kontinuierliche Messungen auf neuestem Standard im Blick.“
Das freut vor allem den Lokalpolitiker Hans Werner Bruchmeier: „Es ist gut zu wissen, dass unsere Stadtwerke einen vorbildlichen Job machen und die Bürgerinnen und Bürger sicher sein können, dass ihnen mit unserem Trinkwasser zu jeder Zeit ein ebenso hochwertiges wie unverzichtbares Lebensmittel zur Verfügung steht. Dass das auch in Zukunft so bleibt, daran müssen alle Beteiligten intensiv arbeiten. Wir werden die Anregungen von Jörg Korschinsky in die Politik der FDP Weilburg einfließen lassen und alle uns zur Verfügung stehenden Instrumente aktivieren, um den Schutz des Trinkwassers kontinuierlich zu verbessern.“
Aus dem Gespräch nimmt Marion Schardt-Sauer wichtige Erkenntnisse bzw. Forderungen für die politische Arbeit mit: Entbürokratisierung ist das Gebot der Stunde auch und gerade im Bereich Energieversorgung, eine Expertenkommission, zusammengesetzt aus Netzbetreibern, Stadtwerken und Politik könnte fachliche Lösungen erarbeiten und vorschlagen sowie (Trink-)Wasserschutz muss dringend in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt werden. „Wir sind froh, dass wir auch in Zeiten knapper Kassen und hoher Anforderungen mit Frau Schardt- Sauer eine Landespolitikerin an unserer Seite wissen, die sich für die Belange vor Ort interessiert und wirksam in die Landespolitik trägt“, bedanken sich übereinstimmend Bruchmeier und Korschinsky für den Besuch von Frau Schardt- Sauer bei den Stadtwerken in Weilburg.
Ein weiteres Fachgespräch wurde angesichts der Vielfalt und Tragweiter der Herausforderungen in den Bereichen Energie und Versorgung zum Abschluss des Treffens avisiert.