Schardt-Sauer (FDP): „Hauser Wald bleibt in Gefahr“

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LIMBURG-WEILBURG – Die Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Marion Schardt-Sauer zeigt sich von der Beantwortung einer kleinen Anfrage im Hessischen Landtag enttäuscht. Die Landesregierung plant weiterhin den schützenswerten Hauser Wald zu bebauen und große Teile des Waldgebietes zu roden. 

Der Hauser Wald soll mit insgesamt sechs Windkraftanlage ausgestattet werden. Umweltschutzverbände und Bürger vor Ort schlagen Alarm: Im Wald befinden sich zahlreiche geschützte und seltene Tier- und Pflanzenarten, das Quellvorkommen ist in seiner Ausgestaltung einzigartig und reagiert sehr empfindlich auf Bodenverdichtung durch Betonfundamente und schwere Transporter. Die Tiefbauarbeiten gefährden die lokale Grundwasserreinheit und die noch nicht abschließend untersuchten archäologischen Fundorte. 

Im August hatte die Freie Demokratin den Umweltschützern eine Stimme im Landesparlament gegeben und das grüngeführte Ministerium gefragt, warum der Hauser Wald nicht als Naturschutzgebiet anerkannt wird. Der entsprechende Antrag wurde bereits im März 2019 von der Naturschutzinitiative e.V. und der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz gestellt. Doch bis heute wird dieser Antrag weitestgehend ignoriert. „Unsere Befürchtungen haben sich leider bestätigt. Die grüne Ministerin Priska Hinz hat in ihrer Antwort deutlich gemacht, dass der Hauser Wald nicht zum Naturschutzgebiet erklärt werden kann, solange dieser als Vorranggebiet zur Nutzung von Windenergie festgelegt ist. Dass damit der Bau von Windkraftanlagen, aus vermeintlichen Umweltschutzgründen, zu der Zerstörung eines potenziellen Naturschutzgebietes führen könnte, scheint im Umweltministerium niemanden zu interessieren“, so Marion Schardt-Sauer. 

Auch der Dornburger FDP-Politiker Reiner Schmidt kämpft in der Gemeindevertretung und im Kreis für den Erhalt des Hauser Waldes. „Dass ausgerechnet ein grüngeführtes Ministerium hier bewusst die Gefährdung eines einzigartigen Biotops in Kauf nimmt, zeigt doch dass es bei dem Bau der Windkraftanlagen nicht um Umweltschutz, sondern um Prestigeprojekte geht. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt die Windenergie auszubauen – egal zu welchem Preis, so scheint es“, sagt Reiner Schmidt.