Schardt-Sauer (FDP) zur Lage in Sachen „Wölfe im Landkreis Limburg-Weilburg“

Wolf
12.06.2023

Wolfsmanagement ist dringlicher denn je – Schutz des Wolfes nicht auf dem Rücken der Weidehalter austragen

Nachdem aktuell in Brechen-Oberbrechen ein neugeborenes Kalb mutmaßlich durch einen Wolf auf der Weide gerissen wurde und im weiterem Umkreis lediglich ein abgetrenntes Hinterbein des Kalbs gefunden wurde, warnt die FDP-Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer vor dem wachsenden Gefährdungspotential durch Wölfe auch im Landkreis Limburg-Weilburg.

„Angesichts der näher rückenden Gefahr durch die Wiederansiedlung der Raubtiere ist es im Sinne der Menschen und insbesondere der Weidetierhalter in der Region dringlich, dass sich die Landes- und Kreispolitik mit dem Thema intensiv auseinandersetzt und Lösungen erarbeitet. Bereits in der letzten Sitzung hatte die FDP-Kreistagsfraktion dazu einen Antrag eingebracht. Die Beratung des Themas, das sich offenkundig zuspitzt, wird von der Koalition aus CDU und SPD nun auf die lange Bank geschoben. Offenbar ist die Dringlichkeit noch nicht jedem klar“, kommentiert die heimische Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer die kurzfristige Absage der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energieversorgung, Klima und Landwirtschaft im Kreistag.

Bei ihren vielen Terminen und Gesprächen vor Ort mit Landwirten, Schäfern, Pferdehaltern, Jägern und Naturschützern hat die FDP-Landtagsabgeordnete viel Kritik an der Verzögerungstaktik einiger politischer Akteure vernommen. „Es wird Zeit, dass CDU und SPD im Kreis und vor allem auch die CDU auf Landesebene nicht mehr weiter auf Zeit spielt und das Thema und die Sorgen der betroffenen Menschen ernst nimmt. Von den Grünen kann man in der Frage keine Lösungen erwarten. Aber wenn CDU-Vertreter vor Ort so tun als würden Sie das Problem lösen, in Wiesbaden aber schweigen, wenn die grüne Umweltministerin einseitig die Ansiedlung der Wölfe fördert, wird es grotesk“, erklärt Schardt-Sauer. Auch die wachsende Gefährdung von Spaziergängern oder Waldkindergärten muss endlich angegangen werden. In Nordhessen haben bereits Waldkindergärten teilweise ihren Betrieb eingestellt, weil Wölfe in der näheren Umgebung gesichtet wurden.

Die Verzögerungstaktik im Kreistag wird die Gefahren nicht mindern. Ebenso wenig erreicht man zielführende Lösungen, wenn man Fakten verschleiert oder zerredet. Und mit der Verhinderung eines aktiven Wolfsmanagements verhindert man aktiven Tierschutz. Denn auch Weidetiere sind schützenswert. Für Tierhalter ist es ein großes Leid, zerfetzte Tiere auf der Weide vorfinden zu müssen.

„Gemeinsam mit meinen Fraktionskollegen von der FDP werde ich nicht aufhören, auf ein systematisches, zielgerichtetes Wolfsmanagement zu drängen. Musterbeispiel hierfür kann Schweden sein. In diesem EU-Land ist es kein Problem und in der Breite der Bevölkerung akzeptiert, wenn der Wolfs-Bestand auf einem erträglichen Maß gehalten wird. Das dünnbesiedelte Schweden hält seit Jahren einen Bestand von 400 Wölfen für angemessen. In Deutschland dürften es zwischenzeitlich über 3.000 Wölfe sein“, so Schardt-Sauer abschließend.