Deutsche Bahn überrascht sich selbst mit hohen Kosten – der Bürger zahlt
LIMBURG-WEILBURG – Die Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Marion Schardt-Sauer hat zusammen mit Dr. Stefan Naas (FDP) eine Kleine Anfrage im Hessischen Landtag eingereicht, um die Bürger über den Fortschritt im Sanierungsskandal des Bahnhofs Niedernhausen zu informieren. Die Beantwortung der Kleinen Anfrage zieht indes auch die Aufmerksamkeit des heimischen Bundestagsabgeordneten Alexander Müller (FDP) auf sich.
Laut der Antwort der Landesregierung lasse sich die Kostenexplosion auf einen zweistelligen Millionenbereich mit unvorhergesehen Herausforderungen am Bahnhof erklären. Aufgezählt werden unbekannte Kabellagen, Wassereinbrüche mit unbekannter Quelle, Abweichungen von Unterlagen und vieles mehr. Das ist nicht nur für die Pendler ein tägliches Ärgernis, sodass sich viele wünschen, dass der Bahnhof niemals umgebaut worden wäre. Auch für die regionalen Steuerzahler droht das Umbauchaos ein Loch in den Geldbeutel zu reißen. Denn das Land Hessen beteiligt sich mit bis zu 85% an den anfallenden Kosten. „Ich freue mich, dass Tarek Al-Wazir die Auffassung der Freien Demokraten teilt, dass der Umbau schnellstmöglich abgeschlossen werden muss. Doch eine Fertigstellung Anfang 2022 sehe ich nicht als realistisch an, fehlen doch noch Boden- und Wandverkleidung und da immer noch Wasser in den Bahnhof eintritt. Ich frage mich, wie es dazu kam, dass die Situation am eigenen Bahnhof die Mitarbeiter der DB Station & Service AG so überraschen konnte. Leider ist bisher nicht durchsichtig, welche Kosten genau auf Bahn, Bund und Gemeinde entfallen. Ich hoffe, dass der grüne Minister alles daransetzt, dass die Bürger unseres Landes nicht für die unzureichende Planung der DB Station & Service AG bürgen müssen“, so die FDP-Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer. Die Freien Demokratin erwartet von der Landesregierung und der Deutschen Bahn sich an die Absprache zu halten, dass die Förderungen ausschließlich für den barrierefreien Umbau genutzt werden. Alle anderen Kosten, die aus den bisherigen Planungsänderungen einhergehen, hat somit der Betreiber selbst zu tragen und nicht der Steuerzahler. Auch der heimische Bundestagsabgeordnete Alexander Müller (FDP) zeigt sich über den schleppenden Fortschritt an der Bahnhofssanierung schockiert. „Es ist sehr ärgerlich, dass sich die Kosten bereits verdoppelt haben und noch kein Bauende in Sicht ist. Bis dahin bleibt der Bahnhof nicht barrierefrei, womit ein Teil der Bevölkerung von der Nutzung faktisch ausgeschlossen wird. Auf die Behebung dieses Makels sollte die Priorität aller Beteiligten liegen“ so Alexander Müller. Marion Schardt-Sauer und Alexander Müller planen sich in nächster Zeit gemeinsam ein Bild von dem Baufortschritt am Bahnhof Niedernhausen zu machen. Sollte sich zu diesem Zeitpunkt weiterhin ein solch katastrophales Bild abzeichnen, werden die Abgeordneten aus Bund und Land weitere Schritte zur Unterstützung der Bürger in Erwägung ziehen.
Kleine Anfrage und Antwort – Baumaßnahmen am Bahnhof Niedernhausen